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CDROM-Laufwerke reparieren

Eine der häufigsten Ursachen für defekte CDROM-Laufwerke und CD-Player sind Staub und einfache mechanische Defekte. Diese lassen sich leicht beheben, ohne daß man dazu einen Fachmann benötigt. Dazu gehören:

Die Behebung elektronischer Defekte lohnt sich dagegen zeitlich und finanziell so gut wie nie.

Schritt 1: Laufwerk öffnen

Blende an der Schublade entfernen

Die meisten CDROM-Laufwerke besitzen Schubladen, die beim Schließen das Laufwerk abdecken. Bei diesen zieht man als erstes bei geöffneter Schublade die Frontblende nach oben ab. Das geht am besten, indem man sie in der Mitte etwas nach vorne drückt. Idealerweise erfolgt dies noch, während das Laufwerk eingebaut und angeschlossen ist.

Aufschrauben

Als nächstes wird das Gehäuse geöffnet. Dazu müssen einige Schrauben (siehe Kreis) entfernt werden und/oder das Gehäuse an einigen Seiten leicht gespreizt werden (siehe Pfeile, bei geklipsten Verbindungen). Oft muß der Deckel von hinten angehoben oder nach hinten gezogen werden, um ihn von der Frontblende zu lösen.
Achtung: Bei einigen Laufwerken ist der Deckel auf der Unterseite, und die Mechanik hängt an dem oberen Gehäuseteil!

Aufklipsen

Besonders bei der Laufwerksmechanik finden sich viele Klipsverbindungen. Diese öffnet man, indem man sie in Pfeilrichtung behutsam mit einem Schraubenzieher zur Seite drückt, während man das dadurch befestigte Bauteil entfernt.

Schritt 2: Kabel entfernen

einfacher Stecker

Einfache Stecker kann man ohne weiteres nach hinten abziehen. Falls der Stecker zu fest sitzt, hebt man dabei das Plastikmaterial an den markierten Stellen mit einem kleinen Schraubenzieher an.

Printverbinder

Nur auf den ersten Blick schwieriger wird es bei Folienverbindungen, zumal diese ziemlich empfindlich gegen Beschädigung sind. Sie sind üblicherwiese wie folgt befestigt: An den auf dem Bild gekennzeichneten Stellen befinden sich zwei Nasen, mit denen man eine Plastikbrücke etwas nach vorne ziehen kann. Danach löst sich das Kabel schon von selbst. Beim Zusammenbau geht man umgekehrt vor: Das Kabel in den Steckverbinder hinein schieben und mit leichtem Druck halten. Währenddessen drückt man die Plastikbrücke wieder in die alte Position zurück, um das Kabel zu fixieren.

Schritt 3: Fehler beheben

Fehlerursache 1: gerissene Antriebsriemen

Riemen

Dieser Fehler läßt sich am leichtesten finden und tritt vor allem bei älteren Laufwerken auf. Gummiriemen werden meist für den Antrieb der CD selbst oder für das Auswerfen der Schublade verwendet.

Gerissene Riemen lassen sich (solange sie nicht verölt sind) mit Sekundenkleber wieder dauerhaft zusammenkleben. Dabei achtet ist darauf zu achten, daß an beiden Enden dieselben Kanten zusammengeklebt werden, sodaß der Riemen nicht verdrillt ist. Alternativ kann man einen neuen Riemen einsetzen. Diese finden sich meist als Ersatzriemen für Kassettenrekorder (z.B. Conrad Nr. 349097).

Eine seltenere Fehlerquelle sind verölte Riemen. Man entfettet sie mit einer leichten Spülmittellösung, die Riemenscheiben säubert man mit einem Papiertaschentuch. Lösungsmittel sind nicht empfehlenswert, da diese das Material stark angreifen können.

Fehlerursache 2: Staub auf der Fokuslinse

Pickup

Auf dem nebenstehenden Bild ist der Pickup zu sehen, das wichtigste Bauteil des Laufwerks. Dieser besteht auf einem weich gelagerten Schlitten, auf dem der Laser, das feste Linsensystem sowie die bewegliche Fokuslinse verschoben werden. Hier gibt es übrigens nichts zu justieren! Die Fokuslinse wird nämlich über einen Regelkreis automatisch bestmöglichst positioniert (Vorsicht, die Linsenaufhängung und deren Magnetspulen sind ziemlich filigran). Manchmal findet sich noch ein Potentiometer auf der Laserplatine, mit dem die Laserleistung justiert wird. Ohne Meßgeräte und Datenblatt nützt einem das nichts. Und wenn die Laserleistung nachgelassen hat macht es der Laser sowieso nicht mehr lange. Durch eine Erhöhung der Leistung würde man die Lebensdauer nur noch weiter verkürzen.

Dagegen kann es durchaus sinnvoll sein, die Linse (im Kreis auf dem nächsten Bild) von Staub zu befreien. Passende Hilfsmittel finden sich im Fotozubehörladen, Druckluft wirkt auch recht gut. Von Reinigungs-CDs sollte man jedoch lieber die Finger lassen, diese reinigen entweder nur unzureichend oder können sogar zu Beschädigungen führen. Bei allen Reinigungsarbeiten ist darauf zu achten, daß die Linse am Rand von unten gestützt wird, um eine Beschädigung der Spulen und der Aufhängung zu vermeiden.

Neuere Laufwerke sind übrigens ziemlich gut gegen Staub abgedichtet, so daß dieses Problem höchstens bei sehr häufigem CD-Wechsel oder einer sehr stark verschmutzten Umgebung (Staub, Rauch) auftritt.

Fehlerursache 3: verklebte Mechanik

Schlitten Schlitten

Oft wird das Problem auch durch eine verklebte Mechanik verursacht. Dies kann auf zwei Arten geschehen: Im ersten Fall bildet das Schmierfett zusammen mit Staub einen zähen Film, so daß der Schlitten festsitzt. Als Abhilfe entfernt man das Fett an beiden Schlittenschienen restlos und ersetzt es durch neues Fett auf Silikonbasis (übliches Schneckenfett ist zu zäh, Öl zu dünnflüssig).

Im zweiten Fall sammelt sich das Fett - wie bei meinen beiden Toshiba-CDROMs geschehen - am Endanschlag. Falls dieser aus einer Fläche besteht, die parallel zur Schlittenaufhängung liegt, genügt das, um den Schlitten dort festhaften zu lassen. Als Abhilfe verteilt man das Fett wieder auf der Schiene und reinigt den Anschlag. Um ein erneutes Festhaften zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit einem Bastelmesser den Endanschlag abzuschrägen, um die Haftfläche zu verkleinern.

Tips

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